Aktive Kunst / Art Vivant

Saure Gurkenzeit

Saure Gurkenzeit

Sommer, Sonne, Saure Gurkenzeit …: Während die von uns Steuerzahlern finanzierte so genannte geistige Elite und deren Diener, die Angestellten/Beamten Urlaub vom Urlaub vollziehen, holt die Presse das Dauerthema für die verödeten Sommermomonate für die Zurückgebliebenen (die nicht in die Ferien fahrenden) aus dem Archiv: Graffiti. Glücklicherweise durften wir alle diesmal von der Klischeefrage »Graffiti: Kunst oder Sachbeschädigung/Vandalismus?« verschont bleiben.
Was sich in der kleinsten deutschen (aber unfassbar mächtigen) Metropole Frankfurt hinter den Kulissen zum o.g. Thema abspielt, davon bekommt man kleine Happen schon zu Gesicht bzw. Informationshappen angefüttert. Die HfG positioniert sich mit Heiner Blum, das neu bezogene MassifCentral und auch einige andere Player erwarten schon Möglichkeiten-möglicherweise auch Förderungen. Hera von Herakut wohnt wieder in Frankfurt erfahren wir hier und hat viel vor … Und auch das Journal möchte einen Journal Jam initiieren.
Ich danke Meike Spanner für den netten Artikel im aktuellen Journal Frankfurt (dem Nachfolger des »Pflasterstrandes«) 08/2023, der leider stark gekürzt wurde. Dafür ist ein zweiter Teil wohl Anfang 2024 geplant: https://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Stadtleben-2/Titelstory-Graffiti-40-Jahre-Graffiti-in-Frankfurt-Das-sind-die-Pioniere-41220.html
Weil die Fragen so gut waren und ich mit den Antworten, gerade zur Kulturpolitik auch recht zufrieden war, veröffentliche ich hier den Rest:
Interviewfragen an Helge Bomber Steinmann
von Meike Spanner, Journal Frankfurt
für die Titelstory „Graffiti in FFM“ (Arbeitstitel)
Ausgabe Aug. / 2023
1 ) Kannst du dich noch dran erinnern, wie du das erste Mal (oder einer der ersten Male) mit der Sprühdose losgezogen bist? Wie hat sich das damals angefühlt?
Die Frage ist zwar seltsam, da die einem Street Artisten bestimmt niemals gestellt werden würde, aber ich bin ja stolz auf meine wilde Vergangenheit, denn das tatsächliche wilde Rausgehen halte ich für die eigentliche Kunst. Und klar erinnere ich mich gut. Das hat sich super angefühlt. Echte Freiheit-wirkliche Macht. Das begründete nicht nur für mich, sondern auch für viele andere damals, das Aufbegehren und den Protest gegen eine Gesellschaft, die ich heute oft immer noch nicht so akzeptieren möchte, wie sie nun mal ist-vor allen Dingen in Deutschland.
Ich verstehe auch heute, daß viele dass einfach noch wild weiter vollziehen und auf Fame innerhalb der „normalen” Bevölkerung wenig bis keinen Wert legen.
2 ) Du hast ja Mitte der 80er mit dem Thema Graffiti / Stylewriting begonnen – wie ich nachgehört und nachgelesen habe – inspiriert durch z.B. Kinofilme und Vorbilder aus den USA. Hip Hop und Breakdance spielten eine große Rolle. Stimmt das so? Wie ging das los?
In den späten 80ern gab es kein Internet (zumindest nicht für uns Bürger) und damit auch keinen wirklichen Wissenstransfer über das Thema Graffiti. In Musikvideos und Kinofilmen waren immer mal Pieces oder Tags zu sehen. Auch ThrowUps auf LKWs und Fright Trains waren in Krimis zu sehen und immer war Graffiti verknüpft mit Crime/Verbrechen: Ein Mord? Sicher im Background ein Graffitipiece. Eine Schießerei? Im Hintergrund ganz sicher Graffititags. Es war wie ein pauschalisiertes Dogma. Erst durch den Hype der uns Anfang der 80er Jahre als Teil der Hip-Hop Kultur verkauft wurde (ohne das man tiefer auf die Struktur und das Handling/Learning einging) wurde dieses Klischee zumindest teilweise aufgeweicht. Auch heute noch fragen Kids ihre Eltern, wenn sie an mir vorbeilaufen: „Darf der das?”
Wie wir heute wissen, war das anscheinend alles ein netter Marketinggag um weltweit einen Abverkauf zu generieren bzw. eben diese so genannte Hip Hop Kultur auf weltweit alte Kulturen aufzupfropfen.
Nach der Prämisse, wer keine Idee für sein Leben hat, besorgt sich eine Familie und Immobilien, agieren viele professionelle Graffitikünstler bis heute. Aus allen Schichten und aus allen Ländern hat es meist junge Menschen damals bis heute angespornt ihre Umwelt mitzugestalten. One World, One Nation, One Place … One Love. Tatsächlich geht Graffiti viel um Liebe und Freiheit.
So revolutionär war die Idee, daß sie seit über 50 Jahren ein Bestandteil der weltweiten Kulturen geworden ist.
Bei mir ging das auch ganz banal los: Meine Mutter sah den Film „U-Bahn Bilder und verrückte Beine” (heute ist der Bericht als Stylewars bekannt) nachts im ZDF und riet mir ihn sich anzuschauen. Ich fand es erst ziemlich unsinnig, aber dann ging mir der Song daraus nicht mehr aus dem Kopf, sodaß ich ein paar Tage später versuchte ihn in Sulzbach im Radio Diehl im Main-Taunus Zentrum auf Schallplatte zu kaufen. Der Verkäufer kannte den Track nicht. Es war „The Message” von Grandmaster Flash & the furious five. Unvorstellbar heutzutage …
Danach ging es recht schnell, daß ich aus dem Ölkeller meiner Eltern Farbsprühdosen nahm und die Rückseite der Nachbargarage besprühte. Mittlerweile gab es die Breakdance-Welle und den Film Beat Street. Mein gesprühtes Motiv war das Beat Street Logo. Vorher hatte ich schon einiges auf Papier geübt und hatte eine Art Throw Up (Bubblebuchstaben) des Wortes Freeze auf einigen Fassaden des Ortes gesprüht.

 

3 ) Später hast du dir dein Studium durch erste Auftragsarbeiten finanziert, es gab Anfragen. Wie hat es sich schließlich entwickelt, dass du dann „der Erfinder der buchbaren Graffiti-Kunst“ geworden bist?
Das kam daher, daß ich anfangs meine künstlerischen Materialien so besorgen musste, wie ich es nicht für richtig hielt und mich daher als Gestalter an die Industrie und Firmen wandte.
Schon vor und während des Kommunikationsdesign-Studiums an der FH Darmstadt, daß ich 1990 begann, hatte ich diverse Auftragsarbeiten auf Fassaden und Indoor geschaffen.
Dann kam eben eins zum anderen und ich gründete mit einigen Werbern die weltweit erste Agentur, die Graffiti professionell anbot: Oxygen – the Art Agency, 1995. Leider viel zu früh, da wir den Markt erst schufen, u.a. mit den ersten wirklich nutzbaren Farbranges von Sprühkünstler für Sprühkünstlern: Belton-Oxygen, die heute noch im Vertrieb von Belton durch Belton Molotow existieren-ohne das ich davon wirklich einen Vorteil hätte.
Durch die Anfrage eines Journalisten, der vorher beim Magazin Stern arbeitete, hatten wir einen dreiseitigen Artikel im Magazin Der Spiegel, daß weltweit ein unglaubliches Medienecho erfuhr. Es kam u.a. ein Kamerateam aus Finnland und aus Russland, daß mehrere Tage drehte. Wir waren bei der RTL-Nachtshow mit Thomas Koschwitz, Schreinemakers und vieles andere. Printmagazine berichteten ohne Ende.
Seit dem hat sich viel getan und Graffiti dreht sich nach wie vor um die Pole Wert und Tausch. Beides vollzieht sich gesellschaftlich aktiv, also innerhalb unseres gemeinsamen Raums, des so genannten öffentlichen (oder privaten-privare=beraubten) Raums.
Durch wilde Stylewritings, respektive Tags, Throw Ups und Pieces, aber auch Stencils/Schablonengraffiti, so genannten Pochoirs wird ein Tausch nicht vollzogen, sondern der Akt vollzieht sich rein rechtlich als Nötigung bzw. als Geschenk. Der Akteur/Künstler/Mensch/Anfänger/Profi bringt (rechtlich: nötigt) auf die wie auch immer geartetete Oberfläche seinen Ausdruck, seine Kunst auf. Dies hat erstmal rechtlich die Konsequenz der Verletzung der Oberfläche, den Hausfriedensbruch (bei Privatraum) und der Sachbeschädigung, da ja der Eigentümer der Fläche nicht befragt wurde, nicht ausfindig machbar war. Dies darf erstmal keinen Wert haben. Nichtsdestortrotz hat es den aber doch, künstlerisch und verwertungstechnisch. Tatsächlich berühren sich Straf- und Urheberrecht nicht, sodaß einer weiteren Nutzung von wildem Artwork nichts im Wege steht. Dazu habe ich schon einiges erlebt.
Was der Mensch macht, ist ja aus allem was auf der Erde vorkommt, ein Produkt zu generieren. Unser kreativer Schaffensdrang geht so weit, daß wir sogar aus uns selbst mittlerweile Produkte machen. Wir selbst sind das Produkt-z.B. im Digitalen, so genannten sozialen Netzwerken. Die Oberfläche dieser gedachten (realen) Welt wird markiert durch Graffiti. Und da sind wir schon beim Ursprung des Wortes Marke: Markieren.
Kann man etwas nicht besiegen, macht man es kompliziert oder versucht Geld als Problemlöser einzusetzen. Dies auch bei dem so genannten Problem Graffiti. Von uns allen bezahlte Institutionen, die Verwaltungen möchten alles richtig machen und machen damit alles falsch. Dem Beamtentum, daß mir als Bürger dienen soll und das sich massiv selbstbedient und mit jeder Anforderung noch mehr vergrößert, wie ein Tumor wünscht sich alles negative auszumerzen und ins Positive zu verkehren. Nochmals; wenn alles positiv sei, wo ist dann das Negative? Und geht das überhaupt? Züchten wir uns da nicht eine Chimäre, die etwas verspricht, daß sie nicht halten kann?

 

4 ) Gab es auch einen Konflikt, quasi aus dem Untergrund aufzutauchen? Die schützende Anonymität aufzugeben könnte ja auch dazu führen, dass man sich entscheiden muss: also ob man nun ein Künstler mit bekanntem Namen und Aufträgen sein will oder weiterhin bei „Nacht und Nebel“ Graffiti in der Illegalität sprüht. Gab es diese Entscheidung oder ging beides? Oder war es – im Gegenteil – gerade das Ziel, sich nun endlich und auf innovative Art legal ausagieren zu können?
Nein, innerhalb der Graffiti-Stylewritingbewegung gab es das nur anfangs und auch nur von denen, die keine Ahnung hatten. Die Frage der Realness stellte sich da kaum, da jeder Eingeweihte wusste, was ich z.B. wild gestaltete. Im Gegenteil. Viele folgten meinem Beispiel und schufen selbst Agenturen oder begannen sich anzubieten. Ich erfand ja mit anderen zusammen den Begriff der Graffiti-Agentur/Street Art Agentur.
Zukünftige Generationen werden eventuell keine schützende Anonymität mehr kennen, denn wir erleben die Auflösung der Privatsphäre und es ist eine Frage der Zeit bis die so genannten „sensiblen” Daten von Konzernen genutzt werden. Viele wissen nicht, daß nicht nur dass z.B. das hessische Innenministerium Daten aus so genannten sozialen Netzwerken kauft. Wofür dann also noch den schwammigen Begriff Datenschutz? Wie ich schon mehrfach beschrieb ist wildes Graffiti das Zünglein an der Waage. Wenn es das nicht mehr gibt, haben wir eine komplett überwachte Gesellschaft. Bestes Beispiel: London, alle fünf Meter CCTV- mit Kameraüberwachung. Wenn alles so genannte Negative eliminiert ist, wie soll man dann noch die Positivität erkennen?
Weiterhin stellt ja die Rolle von Graffiti im öffentlichen Raum ein Medium dar; der öffentliche Raum ist eben das älteste Medium der Welt. Daher von Illegalität bzw. Legalität zu sprechen ist ja ein Widerspruch in sich, denn das bedeutet ja, daß wir die Deutungshoheit darüber zu bestimmen einer bestimmten Klasse von Menschen geben, die uns gesetzlich einen Rahmen erklärt, was als Medium dienen darf. Mit dem Ergebnis eines vermeintlich kontrollierten Informationsflußes.
Viele von uns, wenn nicht gar alle sind auf Tausch bzw. Handel konditioniert, ebenfalls auf Sauberkeit (ruhige Flächen suggerieren und bringen auch Sicherheit) und Gehorsam.
Auch hier darf wieder etwas nicht sein, was nicht sein darf.

 

5 ) Wenn du dir die Entwicklung der Szene und deine eigene Geschichte anschaust – insbesondere bezüglich Graffiti hier in Frankfurt: was würdest du sagen sind die wichtigsten Veränderungen seit den Anfängen bis heute?
Erstens, es gibt keine Szene, sondern nur Menschen, die es tun. Das Thema ist einfach zu groß und zu weitläufig. Drittens: Was verstehst Du unter Graffiti? Artwork mit der Farbspühdose? Murals? Tagging? Viertens: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Es ist ganz einfach Kultur.
Fünftens: Es ist die Einführung von diversen Innovationen, gesellschaftlich einwirkend, räumlich gestaltend. Die Zweckentfremdung der Farbsprühdose als Gestaltungsmittel und/oder Protestwerkzeug wären Themen, die jede für sich einen eigenen Bericht wert wären.
Sechsten jedes Kaff in Deutschland hat jetzt mindestens einen konditionierten und geläuterten Sprayer/Sprühkünstler der von Magistratsseiten gepampert wird und vorrangig eingesetzt wird um Präventivkitsch zu produzieren (Tatsächlich nehme ich mich da nicht aus.)
Siebtens: Liest oder zitiert man oft Artikel über Graffiti, dreht es sich fast immer um Jugendkultur. Nach über 40 Jahren nur alleine schon in Deutschland ist das absolut obsolet. Alleine das Wort Jugendkultur ist so unfassbar ausgereizt und lächerlich, daß ich mir nur noch an den Kopf greifen kann. Heutige Jugendliche halte ich an desinteressiert an Jugendhäusern und ähnlichen Einrichtungen. Sie sind viel mehr emanzipiert und eigenständiger als wir das früher waren. b.)
Street Art Führung und einen Verein dafür oder zumindest eine sozial-bzw. kunstpädagogische Jugendeinrichtung im konträr einzuwirken und um Kids zu kanalisieren/steuern.
Weiterhin um mal beim Wilden zu bleiben, hat sich auch hier die Fußball-Hooligan-Bewegung, die in Italien startete über das althergebrachte Stylewriting aufgepropft. Dort werden statt Crews, die Fußballvereine supported und die Ästhetik des Stylewritings genutzt und/oder konterkarikiert, teils ohne die dazugehörige Kultur zu kennen oder zu respektieren. Teils überschneidet sich das, vermischt sich, teils trennt sich das von der klassischen Stylewriting-Kultur.
Bei Auftragsbezogenen, so genannten legalen Graffitis, haben wir auch Moden und viel Präventivkitsch oder popkulturelle Ästhetiken, die je nach Zeitgeist komplett austauschbar sind. Da ist dann das Werkzeug Farbsprühdose auch nur noch ein Werkzeug wie der Pinsel oder der PC.
Meine Rolle in dem Ganzen ist der Ursprung des professionellen Graffiti-Artworks, nicht nur in Frankfurt zu sein, sondern sogar Deutschlandweit-siehe Oxygen-the Art Agency, bei dem wir die erste Riege der deutschsprachigen Writer mit dabei hatten.
Bevor ich begann in Frankfurt wild zu sprühen, fiel mir nur Zip auf, eine Crew, die viele Brücken und Flächen wild gestaltete ohne die Konstruktion des eigentlichen Stylewritings wirklich je zu beherrschen und auch technisch kamen sie teilweise leider nicht über das so genannte „Toy”-Stadium hinaus.
Auch international habe ich früh Kontakte ge- und verknüpft. So war ich früh und oft im damaligen deutschen Graffiti-Mekka München, sehr oft in Paris und veranstaltete zwei der größten Hip Hop Jams, den Sping Jams 1 und 2 mit beigefügter Graffiti-auf Leinwand Ausstellung, zusammen mit einem befreundeten DJ Cutmaster GB aus dem Funkadelic und dessen Frau Barbara.
Stichwort Förderungskultur: Nicht nur mich wundert es aber massiv, wie unverschämt stiefmütterlich bzw. absolut ignorant so genannte Frankfurter Kunst- und Kulturinstitutionen (Städel, MMK, Kulturamt etc. ) mit uns als kunst- und kulturschaffenden Urhebern umgehen. Hier laufen perfide Konstruktionen ab um unser aller öffentliche (schönes Wort) Gelder in die „richtigen” Stellen fließen zu lassen.
Hier darf einfach nicht das sein, was da sein möchte. Bestes Beispiel: Mit vielen anderen Artists und Politikern (u.a. Omid Nouripour) gründeten wir 2004 den Verein Einwandfrei-Verein für Kunst im öffentlichen Raum e.V., dessen Ziel es war über Graffiti/Stylewriting etc. aufzuklären und sich für den Schutz der Artworks/Wandbilder und Bildwelten einzusetzen, eben auch der wilden. Ich waren deren Vorsitzender. Das erste was das Finanzamt Hofheim dazu tat, war uns die Gemeinnützigkeit zu entziehen. Eine Sachbearbeiterin hatte Zeit 20-Din A 4 Seiten aufzusetzen, warum Graffiti/Stylewriting keine Kunst sei und daher auch nicht gemeinnützig.
Und das ist stellvertretend was in Deutschland passiert-diese Aussage trifft leider nicht nur das das Thema Graffiti zu. Die eine Seite der Bevölkerung die mündig, selbstständig und selbstverantwortlich handeln möchte wird nicht gelassen, die andere Hälfte wird in dem Glauben gelassen, die Verwaltung/der Staat kümmert sich schon um alles. Zu sehr versteckt man sich dann nur zu gerne hinter Paragrafen, Regulativen und Vorgaben, statt einfach mal fünfe gerade sein zu lassen. Und Tatsache, mit jeder angeblich neuen Anforderung wird der Verwaltungswasserkopf noch größer (der Bürger möchte das so … ).
Dazu hier mal ein Text, den ich neulich als Online-Beitrag verfasste:
”Kultureller Wandel bedeutet Bewegung und Veränderung. In den letzten 77 Jahren war der amerikanische Einfluss darauf in Deutschland enorm, auch wenn der eine oder andere zweifelt, ob es sich überhaupt bei amerikanischer Kultur um etwas Erbauendes handelt, sozusagen ein Widerspruch in sich. Einige gehen noch weiter und sehen eine imperiale Verschwörung, neoliberale Kolonialisierung und Unterdrückung am Werk. Rock’n’Roll, Pop, Hip-Hop, Hollywood, Comics, Computerspiele und Internet. Coca-Cola, McDonalds, Disney, Amazon und facebook – you name it. Jedes für sich eine Bedrohung des Abendlandes und in jedem Fall jenseits des guten Geschmacks. Amerika ist anspruchs- und niveaulos, einfach, kommerziell und billig, vielleicht sogar egalitär und damit gerecht(er)? Irren Millionen Menschen in Deutschland? Geben sie tatsächlich freiwillig Geld und Zeit für Unsinn aus, ohne es zu merken?
Die Antwort lautet „ja“. Und zwar für alle, die meinen, sie könnten beurteilen, was für andere gut und schlecht ist. Kultur ist in Deutschland immer noch vor allem eines: Staat. Kulturstaat. Und in seinen Institutionen und Verwaltungen wird darüber entschieden, was Kultur ist und was nicht. Ein Hort von Qualität, Bildung und Wissen. Dem Wahren, Schönen und Guten verpflichtet, zugänglich und nutzbar für wenige und teuer bezahlt von allen. Aber können oder besser wollen wir uns diese „Fürsorge“, diesen Ablasshandel eigentlich noch leisten?
Sofern steuerlich hoch subventionierte Opern, Theater, Kunstmuseen und der größte öffentlich-rechtliche Rundfunk der Welt wirklich unverzichtbar für unser Zusammenleben und Dasein sind, könnte dies doch auch vor allem privat organisiert und damit neu legitimiert werden. An Unterstützenden für Hochkultur und Qualitätsjournalismus, die aus freien Stücken zahlen, sollte es doch nicht mangeln. Wie zum Beispiel in den USA – kulturelle Vielfalt und Demokratie haben sich dort jedenfalls im historischen Vergleich nicht nur als progressiver und stabiler herausgestellt, sondern als Stabilisator für unser Gemeinwesen.
Wieder ein bisschen mehr Amerikanisierung würde uns darum nicht schaden. Gegebenenfalls könnten sogar innovative Unternehmen und nachhaltige Arbeitsplätze entstehen. Ganz zu schweigen von möglicherweise mehr Wahlmöglichkeiten und Liberalität. Mir ist auch klar, dass dies nicht vom Himmel fällt. Wir müssten vermutlich auch aushalten, dass autoritäre Bewegungen sich ebenso einfacher organisieren könnten. Aber ist das nicht seit Jahren mittels sozialer Medien sowieso schon Realität?
Resilienz ist neuerdings gefragt. Ehrlicherweise geht es um Verteidigung. Ungewohnt, weil bislang praktischerweise ausgelagert an unsere amerikanischen Freunde. De facto ermöglichte dieser Umstand erst viele spezifisch deutsche Entwicklungen im sozialen und kulturellen Bereich. Kulturwandel wird deshalb, wie eigentlich schon immer, die Beantwortung der Frage sein, wie wir und jeder einzelne in Zukunft leben will.
Autor: Helge W. Steinmann alias BOMBER. Frankfurts Graffiti-Legende ist seit über 30 Jahren wohl die Institution in Sachen Urban Art, Street Art und Stylewriting/Graffiti. Seinem Credo folgend „Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum.“ gehört sein Spaß am haptischem Tun zu seinem Alltag.”
Und weiterhin um die Frage nach der Veränderung zu beantworten. Verändert hat sich sehr viel und sehr wenig. Es ist mehr Graffiti dazugekommen: Qualität und Talente, aber auch viel Einfallsloses. Graffiti ist eben auch immer Spiegel dessen was gesellschaftlich von den so genannten Massenmedien projiziert wird.
Dazu kurz das Phänomen Banksy, das als massenmedial projiziertes Rolemodel die Begrifflichkeit Graffiti verändert, hin zu einer pädagogisch nutzbaren sozialkritischen Aussage. Banksy stellt ja das Idol des so genannten „wilden Sprayers” dar: weltweiter „Fame” bzw. Reputation mit seinem Pseudonym (Pseudo=Falsch, Nym=Name), ohne seine tatsächliche Person dahinter zu offenbaren.
Und genau darin liegt ja auch die Crux dieser Story. Das ist eben auch ein Widerspruch in sich und kann gar nicht sein.
Weil ja eben auch alles Kommunikation ist, kann man daraus auch die zielführende Idee erkennen: Die Übernahme der Begrifflichkeit Graffiti. Fort von Schrift-dem Stylewriting hin zum sozialkritischen Bild als Stencil/Pochoir. Eben auch hier erkennt man daduch die gelenkte Steuerung der Massen durch de Deutungshoheit der Massenmedien.

 

6 ) Stichwort „der urbane Raum gehört allen“: Ist Graffiti / Stylewriting und/oder Streetart politisch? Oder anders gefragt: wann ist es (jeweils) politisch?
Definitiv. Der Akt des so genannten „wilden” Graffiti ist ja in sich schon politisch. Ich erachte per se, jede künstlerische Aktivität die sich auch soziologisch bzw. im gesellschaftlichen Raum betätigt als politisch. Nail-Artistinnen vielleicht nicht gerade …
Und ganz sicher sind die Ideen, die in den USA entstanden hochpolitisch. Hip Hop und die Nutzung des öffentlichen Raums durch z.B. Skateboarding, Graffiti/Stylewriting, wilde Block Parties, DJing, Breakdance/B-Boying etc. als Spielplatz und Gestaltungsfläche trägt natürlich explosives Gedankengut in sich und ist nur schwer wieder aus der Welt zu schaffen: Statt es als Lösung für eine neue Gesellschaft anzusehen, werden diese Themen verkriminalisiert, feste Orte dafür verankert (obwohl das der Idee komplett widerspricht) und werden dann zu sozial- und kunstpädagogischen Instrumenten umfunktioniert. Denn erst, wenn das in staatlicher Verwaltungshand passiert, entsteht vielleicht eine Wertigkeit dahinter.
Nicht umsonst beisst sich die deutsche Verwaltung fast 40 Jahren daran fest, daß Thema einzudämmen. Würde man die Gelder die in die Verhinderung gesteckt werden, in Bildung und echte Kulturförderung stecken, wir hätten eine wesentlich gesündere Gesellschaft.
Das die Verwaltung sich dieses Themas bemächtigt (siehe z.B. Naxos-Halle) ist nicht nur unfassbar wettbewerbsverzerrend, sondern schlichtweg Lenkung und Kanalisierung an uns Bürgern, die wir das dann auch noch aus Steuergeldern zahlen dürfen. Der Bedarf an Möglichkeiten für den mündigen Bürger seine Umwelt mitzugestalten ist sicherlich enorm und der tatsächliche Bedarf an Freiheiten und ungesteuerten Orten in der Realität ist aber mit Sicherheit noch größer.
Beispiel: Wir wohnen an einem Baumarkt. Der dazugehörige Parkplatz ist riesig und wird nachts von Jugendlichen zum Party machen und auch tagsüber von Familien zum Fahrrad üben etc, genutzt.
Dass Wort Stadtplanung ist ebenfalls ein Widerspruch in sich, da uns Bürgern sozusagen eine Nutzung des Raums vordefiniert wird; wir es also nicht selbst entscheiden können, was wo für was genutzt werden kann.
Und: Urbaner Raum-was soll das sein? Natürlich gibt es nur den EINEN Raum-eben die Erde als die einzige Welt aller uns bekannten Lebewesen. Alle anderen Unterscheidungen und Einteilungen sind rein menschgemacht und dienen der Verwaltung und der Wertgenierung als Korsett für die Massen.
Und weiterhin zum Thema Street Art. Street Art und die meisten hochkantigen formatierten Murals sind Marketing, respektive Stadtmarketing und dienen keinerlei politischem Widerstand, sondern agiert eher dekorativen und soziologischen Zwecken/Soziomarketing bzw. Massen-Konditionierung.
Ich selbst durfte ja 2010 mit dem Höchster Leunabunker ein sehr großes Artwork, mit 1.600 qm mit Sicherheit eines der größeren Street Art Murals in Hessen gestalten. Wie das Handling dazu mit Stadt und EU-Fördergeldern ablief würde den Rahmen dieses Artikels sprengen.

 

7 ) Wäre es aus deiner Sicht eine gute Sache, wenn mehr Wände zum sprühen freigegeben würden?
Aus meiner Sicht wäre es sinnvoll, Graffiti nicht als Problem, sondern als Möglichkeit zu betrachten.
Das Problem ist auch die Begrifflichkeit bzw. was als Graffiti definiert wird. Nehmen wir zum Vergleich das Thema Trompete. Ein Kind, daß zum ersten Mal eine Trompete spielt, wird niemand als Trompeter bezeichnen wollen. Hingegen wird ein Kind oder Jugendlicher, der zum ersten Mal sprüht automatisch als Graffitisprüher tituliert und in eine Riege mit zum Beispiel altgedienten Hasen wie mir im Sammelbegriff Graffiti geführt.
Ein weiteres Streitobjekt ist der Raum: Stellen Sie sich vor, sie dürften nur auf einer Fläche von 10 x 10 m mit ihrem Mountainbike fahren. Sie würden sich fragen, was hier los ist. Eben genau, diese Raumfrage stellt sich für Graffitikünstler ständig. Die Farbsprühdose ist ein grobes Instrument und eben keine Airbrush. Deswegen gebe ich bei meinen Jochen-Schweizer-Workshops und auch den Firmen-Incentivs und Events immer kleine Flächen von ca. 60 x80 cm oder 80 x 100 cm auf Leinwand vor, auf denen dann gesprüht werden darf. Denn freihand klein zu agieren ist schwer. Wer das dann geübt und verinnerlicht hat, kann später locker groß sprühen. Denn großformatig zu sprühen ist wesentlich einfacher als sehr klein.
Und: Verwaltung kann nur Verwaltung …Über Freigaben und Erlaubnisse sind wir schon lange hinaus. Wie auch in der Drogenpolitik hat eine Verkriminalisierung wenig bis nichts bewirkt. Wie wäre es mal mit Um- bzw. Nachdenken?  Alleine die BGB-Gesetzesänderung des Tatbestands der Sachbeschädigung hat vermutlich wenig Wirkung gezeigt. Dafür ist einfach ein echter Bedarf vorhanden, sich auszudrücken. Mir wurde mal gesagt. Graffiti sei ein pädagogisches Problem. Ich würde es anders sehen: Die Pädagogik ist das Problem. Das was wir als Bildungssystem verkauft bekommen ist im Grunde nur eine Beurteilungsmaschinerie die niemanden (weder Lehrkräfte noch Schüler) zufrieden macht, sondern nur gefügige Menschen produzieren möchte.
Da sollte angesetzt werden. Was da verzogen wird, sind gierig konditionierte Heuchler allererster Kajüte und was passiert, wenn alles vermeintlich Negative eingedämmt und eliminiert werden soll, erleben wir ja gerade an unserer Gesellschaft. Eine Menge Depressionen und viele Dauerlächler, die eine Maske tragen und innerlich tieftraurig sind.
Ich finde es erstaunlich, daß mir solche Fragen gestellt werden. Ich agiere jetzt über 35 Jahre mit der Farbsprühdose als Gestaltungsmittel, ebenso wie viele andere in Deutschland. Die Fragen haben sich seit dieser Zeit kaum verändert. Die Gesetze gegen so genanntes illegales (besser„wildes”) Graffiti wurden verschärft. Mit dem Ergebnis, daß wildes Graffiti immer noch da, stärker denn je.
Immer dreht es sich um soziale Aspekte, selten um die Kunst bzw. die Gestakltung als Form selbst. Im Gegenteil, es darf keine Wertigkeit erfahren. Wir sollen dankbar sein, das wir Pinkelecken wie z.B. Riederhöfe oder in Mainz Kastel den Brückenkopf zum trainieren bespielen dürfen. Ist das der kulturelle Platz, den uns die Gesellschaft zur Verfügung stellt? Unfassbar peinlich.
Was auch stattfindet ist eine Pauschalverurteilung von Menschen, die Graffiti erstellen und eine Verfehmung des Werkzeugs Farbsprühdose. Was hier der Bevölkerung vorgespielt wird ist unglaublich. Framing de Luxe. Kinder bekommen früh eingepläut, daß Graffiti negativ besetzt und grundsätzlich verboten ist. Wer denkt sich so einen Nonsens aus?
Und:
Überall hat es Präventionsräte und Kriminalpädagogen, die von der Materie so viel Ahnung haben, wie ein Eunuch vom Geschlechtsverkehr.
Für mich stand es nie zur Debatte, ob Graffiti Kunst sei oder nicht. Es war klar, daß es Gestaltung darstellt und Teil des menschlichen Ausdrucks ist, eben eine Urform der Kommunikation.

 

8 ) Wo kann man in Frankfurt Sachen von dir bewundern? Was sind deine aktuellsten Werke, die in Frankfurt (oder Rhein-Main-Gebiet) sichtbar sind?
Dazu bitte auf meine website www.bomber.de oder auf google (da steht dann bald eh alles) gehen. Überhaupt: Die Freiheiten, die im realen, analogen Raum fehlen sind schnell digital erstellt. Daher wäre es schön, wenn wir als Bürger mehr Freiheiten, sprich, mehr Eigenverantwortung zurückbekämen. Traut uns!
 
Vielen Dank für deine Zeit 🙂
 
Allgemein

Folge dem Fellkragen …

WDL Folgencover Bomber. Foto © Dieter Roosen 1993.
BOMBER Walls dont lie podcast

Folge dem weißen Fellkragen …

Immer tiefer geht es in den Kaninchenbau und das weiße Karnickel rennt um sein digitales Leben: Insta und andere sogenannte Netzwerke lenken herrlich ab von der vermeintlich trüben Corona-Rezessions-Realität. Ferngesteuert in die kleinen Smartphone starrend rennen viele von uns durch die Welt ohne ihr tatsächliches Dasein an ihrem jeweiligen Ort und zu dieser Zeit wahrzunehmen. Stellt man sich einmal der Welt von Likes, thumbs ups und so genannten Influencern, erkennt man die Lächerlichkeit und die Nachteile eines vermeintlichen Wettbewerbs. Viel Schein, viel Werbung und viel Rauch um Nichts. Keinerlei Bestand, da ob der Fülle der Möglichkeiten in einem angeblich ungesteuerten leeren Raum so viel entdeckt und auch gemacht werden kann, daß man sich darin verliert.  Denn das Verkaufsversprechen eines Portals ist ja eben genau die Möglichkeit einer wie auch immer gearteten Präsentation. Kids machen es vor, die Alten rennen hinterher (und kleiden sich dann auch) wie Kids: Slimfit bei älteren sieht einfach hohl und peinlich aus. Fellkragenjacken und SUVs sind jetzt ja schon in den letzten Winkeln der Republik angekommen. Zeit das Ruder herumzureißen und neue Stilistiken anzupreisen.
Egal, auch mein frühes (und auch ein Teil) meines temporäres Artworks bekommt einen Platz im digitalen Bewertungstrash, allerdings denn auf dem interessanten Walls dont lie Podcast von Kid Crow und KGEE. Der Podcast beleuchtet eben nicht nur Street Artists, sondern präsentiert auch und gerade Styler/Stylewriter, Graffiti-Artists, Bboys, Hip Hip und wildes Artwork aus Deutschland. So gibt es ein hörenwertes Interview mit meinem sehr herzlichen Freund Amigo (Flying Steps) aus Berlin, der nebenbei bemerkt auch ein fantastischer Kalligraph ist und meinem hervorragendem GBF Crewmember –  und SUK/Stick Up Kidz Crewkollegen dem Typo-Grafen Tasek aus Hamburg (vorher Braunschweig) und ebenso meinem alten Bekannten Stylemaster Shaw aus Berlin. Btw. wers noch nicht weiß, 2000 buchte und vermittelte ich die Flying Steps für eine Präsentation auf der ISPO an Sony PlayStation, die daraufhin nahezu jährlich erst auf der Games Convention in Leipzig, dann auf der Gamescom in Köln aktiv waren.
Ab Montag, 07.12.2020 wird dann dort auch ein ausführlicheres Interview mit deinem Lieblings-Oldschool-Homie (O-Ton Klark Kent-obwohl er selbst gerade mal ein Jahr später anfing zu malen) a.k.a. meiner Wenigkeit zu finden sein.
Im Zuge des Prozesses habe ich dann Kid Crow auch in die GBF-(Gummibächenfront) Crew aufgenommen, eine altehrwürdige Crew, deren Mitglieder international verteilt sind, aber ihren Schwerpunkt im deutschsprachigen Raum haben.
Das ist mal Kulturpolitik der ganz anderen Art. Btw. wo ist denn der öffentliche Raum im Internet ?
Schönen Nikolaus und folge dem weissen Kaninchen … !
GBF Crew (© Tag by Kid Crow)
 
 

 

 

 

 

 

 

Follow the white fur collar …

It’s getting deeper and deeper into the rabbit hole and the white rabbit is running for its digital life: Insta and other so-called networks divert attention away from the supposedly gloomy Corona recession reality. Staring remotely into our small smartphones, many of us run through the world without realizing their actual existence in their respective place and time. If you face the world of likes, thumbs ups and so-called influencers, you can see the ridiculousness and disadvantages of an alleged competition. Lots of appearances, lots of advertising and a lot of smoke about nothing. Absolutely no endurance, since whether the abundance of possibilities in an allegedly uncontrolled empty space can be discovered and also done so much that one gets lost in it. Because the sales promise of a portal is precisely the possibility of a presentation of whatever kind.
Kids show how it is done, the old ones run after them (and then dress like kids too): Slimfit with older people just looks hollow and embarrassing. Fur collar jackets and SUVs have already arrived in the last corners of the republic. Time to turn things around and advertise new styles.
Regardless, my early (and also part of) my temporary artwork gets a place in the digital rating rush, but on the interesting Walls dont lie podcast by Kid Crow and KGEE. The podcast not only illuminates street artists, but also presents stylers / stylewriters, Graffiti-Artists, bboys, hip hip and wild artwork from Germany. So there is an interview with my very warm friend Amigo (Flying Steps) from Berlin, who is also a fantastic calligrapher, and my outstanding GBF crew member – the typo count Tasek from Hamburg (previously Braunschweig) and my old friend Stylemaster Shaw from Berlin. Btw. If you don’t know yet, in 2000 I booked and arranged the Flying Steps for a presentation at the ISPO to Sony PlayStation, which was then active almost every year, first at the Games Convention in Leipzig, then at Gamescom in Cologne.
From Monday, December 7th, 2020 there will also be a more detailed interview with yours truly.
In the course of the process, I then accepted Kid Crow into the GBF (gummy bear front) crew, a venerable crew whose members are spread internationally, but whose focus is on German-speaking countries.
This is a very different kind of cultural policy. Btw. where is the public space on the internet?
Have a nice Santa Claus/Père Noël/Father Christmas and follow the white rabbit …!
#thehousethathiphopbuilt
Seasons greetings from Frankfurt 2020 by BOMBER ©