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»Du Papa, wenn ich groß bin, will ich auch…

»Du Papa, wenn ich groß bin, will ich auch mal Spießer werden …!«

Diese legendäre Kampfansage der tatsächlichen muffigen und spießigen Bausparkassen war ein Trompetenstoß eines Paradigmenwechsels, weg vom unangepassten autonom agierenden Bürger (Hippie/Punk etc.) hin zum braven Anleger (Pädagoge/Rechtsanwalt) mit Bausparvertrag. Eine tatsächliche Revolution (Zurückentwicklung) in die 50er Jahre des so genannten Wirtschaftswunders.
Diese Tatsache machte sich damals 2004 die LBS und ihre Werbeagentur mit ihrem legendären Werbespot zunutze.
Abseits des Normdiktats des Algorithmus Familie gründen, Haus bauen/Hauserwerb, Eigentum und Besitz mit Carport und geleastem weißem SUV/respektive ebenfalls geleastem Porsche Macan/Panamera/ Audi Q5-Q7/Q8/BMW X3-7 mit Sportkit davor, hat es immer auch andere, oftmals umständlichere Wegmöglichkeiten gegeben, die gerne in Deutschland misstrauisch betrachtet werden. Etymologisch kommt WEG übrigens von weg(gehen) bzw. andere Wege gehen …
Wer gegen den Strom schwimmt, braucht Kraft und muss mit Turbulenzen rechnen (allerdings bleibt er/sie/es dann auch fit).
Seinen eigenen Weg zu gehen und diesen auch um jeden Preis zu verwirklichen war für das Gros der Bevölkerung lange nicht hip. (Dazu passt hervorragend eine meiner Illustration »Mit aller Macht – um jeden Preis« für das Oberarm-Tattoo des Goethe-Plaketten Trägers Moses Pelham aus dem Jahr 2000). Zu bequem war es doch (und ist es teilweise noch immer) sich an festetablierte Kapitaleinkünfte/Einkommensquellen zu klammern.
Jetzt, wo sich vieles verändern wird, ist das selbstständige, mündige Tun, vielleicht nicht mehr ganz so abwegig und das Nachdenken über neue, andere Wege wird nicht mehr so argwöhnisch beobachtet.
Ich freue mich wenn es weitere Menschen gibt, die es tatsächlich wagen andere Lebenskonzepte durchzudeklinieren.
 

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