Allgemein

Auf der Schulter von Giganten

Vandalism Calvin & Hobbes © Bill Watterson

Auf der Schulter von Giganten

 

Klar, es gibt mometan sicher wichtigeres als Graffiti Art/Street Art, aber liest man sich den ganzen Nonsens des angeblichen Kunstmarktes durch waren Banksy und Shepard Fairey Pioniere des Graffiti und der Street Art, ähnlich der heutigen Vorstellung von Kids, die mir erzählen, daß Tupac Shakur ein Vertreter der Oldschool des Rap/Hip Hop sei. Ah, jaaaaaa?
Was ist hier los? Wo blieben die Richtigstellungen? Kann man heutzutage einfach Scheiße behaupten und es manifestiert sich dadurch?
Natürlich sind dererlei Behauptungen absoluter Hirnriss und wenn wir das als Wissende zulassen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn sich andere obskure Figuren einfach davor positionieren. Das kann man dann schon mit »Die Butter vom Brot nehmen« titulieren. Medien und Journalismus haben meiner Meinung nach die Aufgabe zeitlich korrekte Abläufe zu dokumentieren, wahrheitsgemäß zu recherchieren und den Inventoren ihren Stellenwert im zeitlichen Ablauf zu sichern. Das scheint irgendwie die letzten 10 Jahre komplett abhanden gekommen zu sein.
Dubiose so genannte „Unternehmer“ scheinen sich auszubreiten und ihre vermeintlichen Kunstsammlungen der unwissenden Bevölkerung als Werte (s.o.) zu präsentieren und die von uns allen aus Kulturmitteln geförderten Institutionen wie Museen öffentliche Sammlungen spielen diesen Kindergarten noch mit und stellen diesen Müll auch noch aus. Banksy und Shepard Fairey z.B. haben nichts mit Pionieren sondern nur mit medialem Hype zu tun. Ebenfalls werden Akteure aus lokalen Umfeldern gerne als Ikonen von Institutionen und deren medialen Anhängen positioniert, von denen auch noch nie jemals eine wirkliche Bereicherung dieser Kunstrichtung ausging, geschweige denn ein eigener Stil zu erkennen gewesen wäre …
Schluß damit: Die echten Pioniere von modernem Graffiti und Street Art sind ganz andere. So z.B. Cornbread, Taki 183, Blek le rat und unfassbar viele andere, um mal aus meinem Wissensgrad über wirkliche Ursprünge zu berichten und selbst ich würde mir nicht anmaßen zu sagen, daß diese Info wirklich korrekt ist, da ich damals noch gar nicht geboren war oder noch Kind war.
Viele von uns Graffiti- und Street Artists stehen heute auf Schultern von Giganten, eben den echten Pionieren. Ich bin stolz und froh so einer Bewegung schon seit über 30 Jahren angehören zu dürfen und  sie mitgeprägt zu haben. Banksy und Shepard Fairey sind da jedenfalls nicht dabei gewesen. Die sind Medienrummel und Connection, denn viele von uns haben ein komplett anderes Verständnis von dem was Kunst ist. Gut für das Thema Graffiti ist der Rummel dennoch, auch wenn die positionierten Rolemodels den pädagogisch implementierten Kurs klar vorgeben sollen: Klare Aussagen mit klar kommunizierbarem Inhalt, daß von allen sofort auffasbar sein soll. Und hierbei gehts nur um eins: Verwertbarkeit.
Don’t believe the hype … © Public Enemy

 

Standing on the shoulder of giants

If you read through all the nonsense of the alleged art market, Banksy and Shepard Fairey were pioneers of graffiti and street art, similar to today’s kids‘ idea that Tupac Shakur, for example, was an old-school rap/hip-hop representative.
What’s going on here? Where are the corrections? Can you just say shit these days and it manifests through that? Of course, the above claims are absolute brain teasers and if we, as those in the know, allow this, we shouldn’t be surprised if other obscure figures simply position themselves in front of them. You can call that „taking the butter off the bread“.
In my opinion, the media have the task of documenting chronologically correct processes and ensuring that the inventors have their place in the chronological process. That somehow seems to have been completely lost in the last 10 years.
Dubious so-called „entrepreneurs“ seem to be spreading and presenting their supposed art collections to the ignorant population as values ​​(see above) and the institutions such as museums and public collections that we all support from cultural funds are still playing along with this kindergarten and are still exhibiting this rubbish. Banksy and Shepard Fairey, for example, have nothing to do with pioneers but only with media hype. Actors from local surroundings are also often positioned as icons of institutions and their media attachments, from which a real enrichment of this art movement has never emanated, let alone their own style could have been recognized …
No more: The real pioneers of modern graffiti and street art are completely different. For example Cornbread, Taki 183, Blek le rat and an incredible number of others, to report on the real origins from my level of knowledge and I wouldn’t presume to say that this information is really correct. Because I wasn’t even born at that time or was still a child.
All of us graffiti and street artists today stand on the shoulders of giants. In any case, Banksy and Shepard Fairey aren’t there. It’s media hype and connection because many of us have a completely different understanding of what art is. Nevertheless, the hype is good for the topic of graffiti, even if the positioned role models should clearly set the pedagogically implemented course: Clear statements with clearly communicable content that should be immediately understandable by everyone. And this is all about one thing: usability.
 
 
Don’t believe the hype … © Public Enemy
Aktive Kunst / Art Vivant

»Kinder, fangt wild an zu sprühen … «

Banksysytem 2021 © is for Losers
Banksystem 2021 © is for Losers

 

»Kinder, fangt wild an zu sprühen … «

Denken hat schon viel verändert. Tun mindestens genauso. So habe ich an dieser Stelle rechts neben der Plakatfläche 1986 erste Sprühversuche unternommen und während meiner aktiven Breakdance/BBoy-Phase einen »Freeeze« Throwup mit Papa’s Farbsprühdosen aus dem Ölkeller des Reihenhauses dorthin gesprüht.
Heute präsentiert sich an gleicher Stelle eine Plakatwerbung für ein massenmediales Phänomen namens Banksy, (Titel der Nonsens VA: The Mystery of Banksy, besser wäre The Histery about Banksy), angeblich ebenfalls wilder Sprüher, um nicht zu sagen, das idolisierte Bild des romantisch wilden Graffiti-Sprayers schlechthin.
Was sagt uns das über Werte?
Als Erfinder der urban education rate ich daher ab jetzt jedem Kind, Jugendlichen, Heranwachsenden bei meinen Urban-Spray Workshops / Graffiti-Workshops (z.B. bei Jochen-Schweizer), daß, wenn es Karriere machen und unschätzbare Werte generieren möchte, einfach illegal und wild sprühen muss. Allerdings möglichst nur sozialkritische Schablonenarbeiten/Stencils. Alles andere erscheint momentan als nahezu wertlos.
Ein Hoch auf die Konsumierbarkeit/Ökonomisierung von allem.
Hepp, raus in die Welt sei ein Künstler …

 

 

»Children, start spraying wildly …«

Thinking has changed a lot. Do at least the same. So I made my first spray attempts at this point to the right of the poster area in 1986 and during my active breakdance / BBoy phase I sprayed a »freeeze« throwup with dad’s spray cans from the oil cellar of the row house there.
Today there is a poster advertisement for a mass media phenomenon called Banksy (m / f / d), allegedly also a wild sprayer, not to say the idolized image of the romantically wild graffiti sprayer par excellence.
What does this tell us about values?
As the inventor of urban education, from now on I advise every child, adolescent, adolescent in my urban spray workshops / graffiti workshops (e.g. at Jochen-Schweizer) that if they want to make a career and generate invaluable values, simply illegal and wild must spray. However, if possible, only socially critical stencils / stencils. Everything else seems worthless at the moment.
A cheer for the consumability / economization of everything.
Hepp, out into the world, be an artist …
Allgemein

Folge dem Fellkragen …

WDL Folgencover Bomber. Foto © Dieter Roosen 1993.
BOMBER Walls dont lie podcast

Folge dem weißen Fellkragen …

Immer tiefer geht es in den Kaninchenbau und das weiße Karnickel rennt um sein digitales Leben: Insta und andere sogenannte Netzwerke lenken herrlich ab von der vermeintlich trüben Corona-Rezessions-Realität. Ferngesteuert in die kleinen Smartphone starrend rennen viele von uns durch die Welt ohne ihr tatsächliches Dasein an ihrem jeweiligen Ort und zu dieser Zeit wahrzunehmen. Stellt man sich einmal der Welt von Likes, thumbs ups und so genannten Influencern, erkennt man die Lächerlichkeit und die Nachteile eines vermeintlichen Wettbewerbs. Viel Schein, viel Werbung und viel Rauch um Nichts. Keinerlei Bestand, da ob der Fülle der Möglichkeiten in einem angeblich ungesteuerten leeren Raum so viel entdeckt und auch gemacht werden kann, daß man sich darin verliert.  Denn das Verkaufsversprechen eines Portals ist ja eben genau die Möglichkeit einer wie auch immer gearteten Präsentation. Kids machen es vor, die Alten rennen hinterher (und kleiden sich dann auch) wie Kids: Slimfit bei älteren sieht einfach hohl und peinlich aus. Fellkragenjacken und SUVs sind jetzt ja schon in den letzten Winkeln der Republik angekommen. Zeit das Ruder herumzureißen und neue Stilistiken anzupreisen.
Egal, auch mein frühes (und auch ein Teil) meines temporäres Artworks bekommt einen Platz im digitalen Bewertungstrash, allerdings denn auf dem interessanten Walls dont lie Podcast von Kid Crow und KGEE. Der Podcast beleuchtet eben nicht nur Street Artists, sondern präsentiert auch und gerade Styler/Stylewriter, Graffiti-Artists, Bboys, Hip Hip und wildes Artwork aus Deutschland. So gibt es ein hörenwertes Interview mit meinem sehr herzlichen Freund Amigo (Flying Steps) aus Berlin, der nebenbei bemerkt auch ein fantastischer Kalligraph ist und meinem hervorragendem GBF Crewmember –  und SUK/Stick Up Kidz Crewkollegen dem Typo-Grafen Tasek aus Hamburg (vorher Braunschweig) und ebenso meinem alten Bekannten Stylemaster Shaw aus Berlin. Btw. wers noch nicht weiß, 2000 buchte und vermittelte ich die Flying Steps für eine Präsentation auf der ISPO an Sony PlayStation, die daraufhin nahezu jährlich erst auf der Games Convention in Leipzig, dann auf der Gamescom in Köln aktiv waren.
Ab Montag, 07.12.2020 wird dann dort auch ein ausführlicheres Interview mit deinem Lieblings-Oldschool-Homie (O-Ton Klark Kent-obwohl er selbst gerade mal ein Jahr später anfing zu malen) a.k.a. meiner Wenigkeit zu finden sein.
Im Zuge des Prozesses habe ich dann Kid Crow auch in die GBF-(Gummibächenfront) Crew aufgenommen, eine altehrwürdige Crew, deren Mitglieder international verteilt sind, aber ihren Schwerpunkt im deutschsprachigen Raum haben.
Das ist mal Kulturpolitik der ganz anderen Art. Btw. wo ist denn der öffentliche Raum im Internet ?
Schönen Nikolaus und folge dem weissen Kaninchen … !
GBF Crew (© Tag by Kid Crow)
 
 

 

 

 

 

 

 

Follow the white fur collar …

It’s getting deeper and deeper into the rabbit hole and the white rabbit is running for its digital life: Insta and other so-called networks divert attention away from the supposedly gloomy Corona recession reality. Staring remotely into our small smartphones, many of us run through the world without realizing their actual existence in their respective place and time. If you face the world of likes, thumbs ups and so-called influencers, you can see the ridiculousness and disadvantages of an alleged competition. Lots of appearances, lots of advertising and a lot of smoke about nothing. Absolutely no endurance, since whether the abundance of possibilities in an allegedly uncontrolled empty space can be discovered and also done so much that one gets lost in it. Because the sales promise of a portal is precisely the possibility of a presentation of whatever kind.
Kids show how it is done, the old ones run after them (and then dress like kids too): Slimfit with older people just looks hollow and embarrassing. Fur collar jackets and SUVs have already arrived in the last corners of the republic. Time to turn things around and advertise new styles.
Regardless, my early (and also part of) my temporary artwork gets a place in the digital rating rush, but on the interesting Walls dont lie podcast by Kid Crow and KGEE. The podcast not only illuminates street artists, but also presents stylers / stylewriters, Graffiti-Artists, bboys, hip hip and wild artwork from Germany. So there is an interview with my very warm friend Amigo (Flying Steps) from Berlin, who is also a fantastic calligrapher, and my outstanding GBF crew member – the typo count Tasek from Hamburg (previously Braunschweig) and my old friend Stylemaster Shaw from Berlin. Btw. If you don’t know yet, in 2000 I booked and arranged the Flying Steps for a presentation at the ISPO to Sony PlayStation, which was then active almost every year, first at the Games Convention in Leipzig, then at Gamescom in Cologne.
From Monday, December 7th, 2020 there will also be a more detailed interview with yours truly.
In the course of the process, I then accepted Kid Crow into the GBF (gummy bear front) crew, a venerable crew whose members are spread internationally, but whose focus is on German-speaking countries.
This is a very different kind of cultural policy. Btw. where is the public space on the internet?
Have a nice Santa Claus/Père Noël/Father Christmas and follow the white rabbit …!
#thehousethathiphopbuilt
Seasons greetings from Frankfurt 2020 by BOMBER ©
 

 

 

 

 

 

 

Allgemein

Es gab ein Leben vor Molotow und deutscher Montana

Es gab ein Graffiti-Leben vor Molotow und deutscher Montana

Dieser F.A.Z.-Artikel kann nicht mehr kommentiert werden … daher kommentiere ich ihn hier:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/mit-molotow-dosen-spruehen-beruehmte-graffiti-kuenstler-16223086.html?GEPC=s53

Leider entsprechen einige Darstellungen in diesem Artikel nicht ganz der tatsächlichen Historie, denn natürlich gab es reine Graffiti-Ausstellungen vor der in dem Artikel genannten KR31 und sicherlich wurden vor dem Unternehmen Feuerstein, dessen Innovationskraft ich schätze, schon erfolgreich professionelle Sprühfarben für Graffitikünstler etabliert, z.B. Sparvar Tuff Colors, Belton Oxygen (Infos darüber unter http://www.bomber-graffiti.com/blog/oxygen-the-art-agency/) um nur zwei zu nennen. Später dann die spanische Montana (MTN). Und dann irgendwann kam Skillz heute Molotow in deren Angebotsspektrum die Oxygen Farben aufgingen.

Ein Gegenbeispiel für eine Ausstellung, die vor der o.g. stattfand ist z.B. diese: In Frankfurt wurde 1992 von mir die erste große reine internationale Graffiti-Ausstellung, namens Coming out of the dark in der Kommunikationsfabrik gezeigt. Wahrscheinlich waren in München, Amsterdam und London, sowie New York noch wesentlich frühere zu sehen.

#streetart #streetarthistorie streetarthistory #spraycanhistory #farbsprühdosen #sprühdosenmarkt

 

Baudekoration

Kindgerechte Fassadenillustration als Baudekoration

Kindgerechte Fassadenillustration als Baudekoration

Elefant Regenbogen
Der Kita-spezialist, so nennt man mein Gestaltungsatelier mittlerweile. So viele Kitas und Kindergärten und Kinderhäuser habe ich gestaltet. Und einige sind schon wieder in der Pipeline.
Hier aktuell die Kita Abenteuerland in Binsfeld in der schönen Vulkaneifel, bei der ich federführend neulich auch das Corporate-Logo für den Printbereich und Online vorbereitete, denn Graffiti und Grafik sind beides Gestaltungsvarianten, wenn auch manchmal die wilde Variante der ersteren manchmal unschöne Blüten treibt.
Wie immer sind alle weiteren Motive, die erkennbar Zitate aus dem Logo sind, spontan entstanden, ohne Vorabskizzen und daher auch ohne Freigaben und Korrekturläufe.
Danke an Natalie Stuckart vom Architekturbüro Stuckart und Judith Nieder!

„Kindgerechte Fassadenillustration als Baudekoration“ weiterlesen

Allgemein

Graffiti Design @ Formentera, Spain

Graffiti Design @ Formentera, Spain

wet4fun_anker
Das Ergebnis unbeschwerten Nachdenkens und gestalterischen Freiraums ist die Konzeption der Fassadengestaltung/Baudekoration der wet4fun Segelstation in Es Pujols auf der wunderschönen Balerareninsel Formentera 2018.
Alle Designs und Icons sind freihand gesprüht und ohne jeglichen Hilfsmittel generiert.

„Graffiti Design @ Formentera, Spain“ weiterlesen